Denkspiele – Zufall, Kombinatorik und Strategie
Denkspiele werden immer populärer. Sowohl online als auch offline gibt es zahlreiche Angebote, die spielbegeisterte Menschen Raum zum Gameplay versprechen. Diese fordern die Menschen im Rahmen von strategischen und kombinatorischen Eigenschaften.
Das Interesse für Spiele
Die Frage, welchen Reiz ein Spiel auf den Menschen ausübt, kann vielseitig beantwortet werden. Ein wichtiger Grund ist das fehlende Wissen über die Zukunft. Obwohl ein Spiel immer wieder über die gleichen Regeln gespielt wird, weiß der Spieler nicht, wie es verlaufen und ausgehen wird. Dieses Unwissen in jeder Partie sorgt für Unterhaltung und hält das Spannungsgefühl aufrecht. Verstärkt wird dieses Gefühl über die Möglichkeit zum Sieg und der Niederlage im Wettstreit-Rahmen des Spiels. Diese Eigenschaften locken viele Menschen an den Spieltisch und unterstreichen jenseits der Freizeitkomponente die sportlichen Seiten eines Spiels.
Kategorisierung in Bezug auf Siegesaussicht
Die Aussicht auf dem Sieg und die daraus folgenden mathematischen Prinzipien sind wichtige Aspekte zum Kategorisieren von Spielen. Beispiele wie Slotgames, Roulette sowie einige Würfelspiele basieren auf dem Zufallsprinzip. Sie können mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung analysiert werden, die tatsächlich im 17. Jahrhundert entwickelt wurde, um Sieg und Niederlage beim Spielen auszurechnen. Kombinatorische Spiele wie Schach, Go und Mühle beruhen auf den vielfältigen Zugmöglichkeiten. Ihr intellektueller Anspruch ist hoch, weshalb sie schon früh in der technologischen Entwicklung Inspiration für den Bau von Menschen ebenbürtigen Computern geworden sind. Spiele, die sich auf imperfekte Informationen stützen, werden als strategische Spiele eingestuft. Die imperfekte Information ist ein typisches Merkmal zahlreicher Kartenspiele wie Pokern, Skat und Bridge. Davon ausgehend wurde die mathematische Disziplin “Spieltheorie” aufgebaut. Die strategischen Spiele dienen hier als Modell zur Untersuchung von interaktiven und ökonomischen Entscheidungen beim Spielen.
Zugang zum Spiel
Der Zugang zu diesen Spielen erfolgt heute sowohl online als auch offline. Wichtige Anbieter im Internet sind Online-Casinos. Typische Spiele in deren Angebotspalette sind Kartenspiele mit imperfekter Information wie Poker und Black Jack sowie kunterbunte Slotgames als Zufallsspiele, die auf unterschiedlichen Themen und Mechaniken basieren. Auch Schachserver sowie Bridge- und Skat-Anbieter sind wichtige Agenten des digitalen Spiels, die online Raum zum Spielen gewähren sowie Interessierte miteinander vernetzen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Plattformen, die unterschiedliche Spielkategorien über wenige Klicks zur Verfügung stellen. Das Spielangebot beschränkt sich natürlich nicht auf die Anbieter. Fans der Spiele führen Blogs, Foren und Streaming-Kanäle und interagieren miteinander in Social Media. Auch Vereine und Verbände präsentieren sich im Netz und veröffentlichen unterschiedliche Daten zu den Spielen.
Jenseits des Internetangebots werden die Spiele auch in ortsgebundenen Casinos sowie Vereinen und Verbänden kultiviert. Im deutschen Raum gehören Skat, Poker und Schach in dieser Hinsicht zu den populärsten Vertretern der landesweiten Spielkultur. Fast jede Stadt besitzt Vereine, die Spieler zusammenbringen sowie Öffentlichkeitsarbeit leisten, um die Spiele den Menschen näher zu bringen. Dazu sind Turniere und andere Spielevents fester Bestandteil des Event-Kalenders unterschiedlicher Städte.
Denkspiele und Sport
Einige strategische und kombinatorische Spiele werden auf der sportlichen Ebene kultiviert. So ist Schach eines der ältesten Denkspiele der Welt, die im Wettbewerbsformat gespielt wird. Als Wegbereiter des Denksports wird es in zahlreichen Ländern als Sport ausgeübt. So wurde der Deutsche Schachbund bereits 1877 ins Leben gerufen, der seit 1926 auch im Weltschachverband FIDE vertreten ist. Auch wenn die körperliche Komponente nicht vorhanden ist, erkennen der Deutsche Olympische Sportbund und das Internationale Olympische Komitee Schach als Sportart an.
Skat wird in Deutschland ebenso auf sportlicher Ebene betrieben. Gegründet wurde der Deutsche Skatverband bereits im Jahr 1899. Heute gehören ihm 13 Landesverbände und über 1600 Vereine an, in denen mehr als 24000 Menschen dem Skatspiel nachgehen. Doch trotz dieser Größenordnung wurde das Kartenspiel bisher nicht offiziell als Sportart anerkannt. In einer ähnlichen Situation steckt das Poker. Das Kartenspiel bekam in den 1970er Jahren einen sportlichen Aspekt und startete seine Institutionalisierung über nationale und internationale Verbände, Vereine und Ligen, die bis heute andauert. Die offizielle Anerkennung als Sportart fehlt noch, doch es besteht Hoffnung: Die International Federation of Poker befindet sich im Beobachterstatus bei der International Mind Sports Association, dem globalen Dachverband für Denksport.
Die Begeisterung der Menschen für Spiele nimmt kein Ende. Die Aussicht auf den Sieg ist ein wichtiger Grund hierfür, die gleichzeitig auch zur Kategorisierung der Spiele im Rahmen von Zufall, Kombinatorik und Strategie verhilft und die mathematischen Aspekte im Spiel unterstreicht. Manche kombinatorischen und strategischen Spiele sind sogar auf dem Weg zur Anerkennung zum Sport.