Sprach- und Wortspiele sind eine sehr gute Möglichkeit, die sprachliche Entwicklung des Kindes auf spielerische Art und Weise zu fördern. So unterstützen vor allem Eltern die wichtigen Schritte, welcher in der Sprachentwicklung vom Kind durchlaufen werden. Außer diesen besonders nützlichen Betrachtungsweisen bereiten diese Spiele einen großen Spaß – und dieses nicht nur für Kinder, sondern gleich für die komplette Familie. So gibt es viele interessante Wortspiele für zwischendurch, die jeder einmal ausprobieren sollte. Wort- und Sprachspiele üben, die Konzentration, die Spontanität, das Sprechen und die Reaktion und sind zugleich ganz lustig. Wörter und die Sprache lernen ist nicht langweilig. Viele Kinder denken sich dies jedoch. Mit den richtigen Sprach- und Wortspielen kommt hier keine Langeweile auf und viele Kinder lernen, ohne dies eigentlich zu merken. Wie der Name schon sagt, eigenen sich Sprach- und Wortspiele oder auch Denkspiele vor allem dafür, den Wortschatz zu erweitern und dabei die Sprache zu lernen und zu vertiefen. Die Eltern fördern die Kreativität beim Nutzen der eigenen Sprachen und wirken sich zugleich positiv auf die Rhetorik des Kindes aus. Zugleich kann die Schlagfertigkeit durch diese Spiele sehr gut trainiert werden – eine Fähigkeit, welche sich im Laufe des Lebens auf jeden Fall bezahlt machen kann. So sind die Sprach- und Wortspiele eine optimale Kombination aus Nutzen und Spaß. Diese benötigen in aller Regel keinerlei Vorbereitungsarbeit, und auch der Einsatz an Material ist meist gut überschaubar. Hier reichen ein Stift und ein Block – mit diesen einfachen Werkzeugen können schon unzählige Wort- und Sprachspiele gespielt werden.
Ich habe noch nie
Wer würde eher
Galgenmännchen (Wörter raten oder Hangman)
Das Wortspiel Galgenmännchen ist vor allem bei Kindern besonders beliebt. Dazu benötigen die Spieler eine Tafel und Kreide oder ein Papier und Stift. Das Spiel kann bereits ab zwei Personen gespielt werden. Dabei denkt sich einer der Spieler sich ein beliebiges Wort aus und malt Striche für die jeweiligen Buchstaben des Wortes auf die Tafel oder auf das Papier. Die anderen Mitspieler müssen nun jeweils einen Buchstaben nennen. Wenn genannte Buchstabe im ausgedachten Wort ein- oder mehrfach vorkommt, muss dieser an der passenden Stellen eingesetzt werden. Für den einzelnen Buchstaben, welcher nicht in diesem Wort vorkommt, wird der Strich am Galgenmännchen gesetzt. Das Galgenmännchen besteht hierbei aus höchstens zwölf Strichen. Wenn das Wort mit der Zeichnung und der Fertigstellung nicht erraten ist, hat derjenige Spieler gewonnen, welcher sich das Wort erdacht hat. Wenn das gesuchte Wort vorher benannt wird, hat derjenige Spieler gewonnen, welcher das Wort erraten hat. Als Alternative kann auch eine andere Zeichnung gewählt werden, wie zum Beispiel eine Blume, welche dann Schritt für Schritt ausradiert oder weggewischt wird, oder auch das Ziffernblatt der Uhr. Sind die Spieler bei 12 angekommen, dann ist das Spiel beendet. Das Galgenmännchen ist ein beliebtes Ratespiel für Eltern und Kinder, genau wie Stadt, Land, Fluss oder Teekesselchen. Hierbei versuchen die Mitspieler das Lösungswort zu erraten, ehe der Spielleiter den Galgen zu Ende gemalt hat. Dabei müssen die Spielregeln beachtet werden. Der Spielablauf beim Galgenmännchen ist recht einfach. Für das Spiel werden nur ein Blatt Papier, ein Stift und wenigstens zwei Spieler gebraucht. Der Leiter des Spiels denkt sich ein beliebiges Wort bzw. ein Substantiv aus. Je mehr Buchstaben das jeweilige Wort enthält, umso schwieriger ist dies zu erraten. So malt der Leiter des Spiels für jeden Buchstaben des Wortes mit seinem Stift einen Strich auf das Papier. Danach versuchen die Mitspieler das jeweilige Wort zu erraten. Hierbei nennt der erste Spieler einen Buchstaben, welchem in dem Lösungswort vorhanden sein könnte. Wenn der Buchstabe wirklich in dem Lösungswort vorkommt, dann schreibt ihn der Leiter des Spiels auf den Strich an die einzelne Stelle im Lösungswort. Danach darf der Spieler dann abermals einen weiteren Buchstaben nennen. Kommt der Buchstabe jedoch nicht im Wort vor, dann beginnt der Leiter, den Galgen zu malen. Hierbei malt dieser den Galgen strichweise in der jeweiligen Reihenfolge. Er beginnt mit dem linken Teil auf dem Podest, dann folgt der rechte Teil dieses Podests, der Pfosten, die geschrägte Strebe, der Strick, der Körper, der Kopf, die Arme, das rechte und das linke Bein. Nun ist der nächste Mitspieler an der Reihe. Dieser nennt ebenso einen Buchstaben, welcher in dem Wort vorkommen kann. So geht das Spiel immer weiter, bis ein anderer Spieler das jeweilige Wort erraten kann. Wenn die Spieler das Wort nicht erraten, ehe das Galgenmännchen fertig ist, hat der Leiter des Spiels die Runde gewonnen. Danach darf er sich ein weiteres Wort ausdenken. Sonst wird derjenige Spieler, welcher das Lösungswort erraten hat, zum neuen Leiter. Dieser darf sich in diesem Fall das neue Wort ausdenken.
Das Alphabet-Spiel
Mit dem Alphabet-Wortspiel können die Eltern das Alphabet mit dem Kind auf spielerische Art und Weise üben. Hierbei wird zunächst ein Oberbegriff gewählt: zum Beispiel Lebensmittel, Tiere oder Kleidungsstücke. Danach darf jeder Spieler abwechselnd einen zu diesem Oberbegriff passenden Namen sagen. Dies erfolgt mit Anfangsbuchstaben in der alphabetischen Reihenfolge. Wenn der Oberbegriff zum Beispiel „Lebensmittel“ ist, dann passt Butter oder Apfel sehr gut. Das Alphabet-Spiel ist ein recht einfaches Spiel, um mit dem Wortschatz des Kindes einfach umzugehen. Dabei bestimmt ein Spieler den Oberbegriff, zum Beispiel den Begriff „Tiere“. Alle weiteren Mitspieler müssen nun ein Tier in der alphabetischen Reihenfolge mit dem jeweiligen Anfangsbuchstaben finden, also „B wie Bär“ oder „A wie Affe“. Die Vorgabe des Oberbegriffs kann je nach Alter der Spieler leichter oder schwieriger gestaltet werden. Einfache Oberbegriffe sind Tiere, Berufe oder Vornamen. Schwere Oberbegriffe sind Hauptstädte, Länder oder Flüsse. Wenn kleinere Kinder mitspielen, können die Eltern die Regeln noch einfacher gestalten, indem es „nur“ ein Tier nennt, unabhängig davon, mit welchem Anfangsbuchstaben der Tiername beginnt.
Das Teekesselchen
Das Wortspiel Teekesselchen ist ein echter Klassiker. Es gibt viele Wörter, die verschiedene Dinge bedeuten. Dies wird als Homonym bezeichnet. Bank ist beispielsweise solch ein Wort. Es gibt die Bank, auf welche man sich setzen kann und jene Bank, bei der die Menschen ihr Girokonto haben. Das Teekesselchen geht recht einfach. Das gesuchte Wort wird umschrieben, ohne dabei genannt zu werden. Am Beispiel der Bank könnte die Beschreibung heißten, dass auf dem Teekesselchen gesessen werden kann oder das Teekesselchen hortet Geld. Dabei geht die Beschreibungen so lange, bis der Mitspieler das korrekte Wort errät. Wer im Wettbewerb mit dem Punktesystem gegeneinander spielen möchte, zählt die Anzahl der Sätze, die es benötigt, bis das Wort-Rätsel gelöst ist. Andere bekannte Teekesselchen sind Golf, Birne, Hahn, Pony, Maus, Tau, Blatt, Jaguar, Augen, Mutter oder Ball. Im umgangssprachlichen Gebrauch sind diese Teekesselchen dieselben Begriffe, welche eine unterschiedliche Bedeutung haben. Im Fachjargon werden diese Ausdrücke getrennter betrachtet. Forscher bezeichnen Wörter, welche gleich klingen, jedoch eine unterschiedliche Schreibweise aufweisen als homofone Ausdrücke. Ein Wortpaar für diese homofonen Wörter sind beispielsweise die Lerche als der Vogel und als der Baum. Dieses Spiel kann in verschiedenen Varianten gespielt werden. Das Ziel dieses Spiels ist das Raten von Begriffen durch verschiedene Hinweise. Aus allen Teilnehmern wird der erste Spielleiter bestimmt. Dieser überlegt sich jeweils ein Wortpaar. Dabei gibt der Leiter zu jedem Begriff des Wortpaares einen geeigneten Hinweis. Diese Hinweise können abwechselnd zu jedem Wort, zugleich sehr gut gemischt abgegeben werden. Die anderen Mitspieler müssen das gesuchte Teekesselchen raten. Entweder dürfen diese es dazwischenrufen, wenn sie die Lösung haben oder sie dürfen nach einem Tipp der Reihe nach einen Vorschlag sagen. Wenn das Teekesselchen gelöst ist, wechselt der Leiter des Spiels. Das Spiel hat gewonnen, wer die meisten Begriffe erraten hat. Eine Möglichkeit für große Spielgruppen ist das Bilden der Teams. Zwei Mitspieler einigen sich auf ein Teekesselchen und definieren abwechselnd das, was sich hinter dem jeweiligen Wort verbirgt.
Das Spiel Buchstabenkette
Das Wortspiel Buchstabenkette für Kinder kann sehr lange gespielt werden und erfordert vor den Mitspielern den spontanen Ausruf von Wörtern. Einer von diesen gibt hierzu ein beliebiges Wort vor und der andere Spieler nennt danach ein neues Wort, welches mit dem letzten Buchstaben des vorherigen Wortes beginnt. Auf diese Weise geht es immer weiter. Beispiele dafür sind Elefant, Mobiltelefon, Nudel, Leute und so weiter. Wenn es schwieriger sein soll, dann kann das Tempo erhöht oder ein Oberbegriff wie festgelegt werden. Dies ist ein Spiel, das die Spieler überall spielen können. Es eignet sich auch sehr gut auf Reisen, zum Beispiel im Bus oder im Flugzeug. Der erste Spieler nennt dabei ein Wort wie beispielsweise „Banane.“ Der zweite Spieler muss dann aus dem letzten Buchstaben wieder ein Wort formieren. In diesem Fall ist dies das „E.“ Wenn der Spieler nun „Eimer“ sagt, dann muss der nächste Mitspieler ein Wort mit „R“ erfinden. Zu Anfang darf der Spieler dabei auch ein wenig überlegen. Nach einer bestimmten Zeit wird dann die Geschwindigkeit erhöht. Schwieriger wird es außerdem, wenn jeder zwei Wörter erfinden muss. Auch in diesem Fall muss das zweite Wort, den Endbuchstaben des vorherigen Wortes tragen. Wer kein Wort dazu weiß, scheidet aus dem Spiel aus. Jedoch darf jedes Wort im Spiel nur einmal vorkommen. Dabei sind Fremdwörter ebenfalls gestattet, ebenso wie Städte und weitere Begriffe. Wer ein Wort in der Fremdsprache nennt, muss es jedoch buchstabieren können, ansonsten zählt es nicht. Dieses Spiel eignet sich sehr gut als kurzweilige Unterhaltung für die Mitspieler jeden Alters. Zugleich sollte der Leiter des Spiels den Schwierigkeitsgrad dem Alter der anderen Teilnehmer anpassen. Dies gilt vor allem dann, wenn der Altersunterschied zwischen den Spielern recht groß ist. Ein Grundschüler zum Beispiel wird mit Fremdwörtern meistens nichts anfangen können, während Teenager, die schon eine höhere Schule besuchen, eventuell besser damit umgehen können. Werden diese von den älteren Mitspielern benutzt, sollten sie diese –wie auch bei fremdsprachlichen Wörtern – ebenfalls erklären können, damit der Begriff gewertet wird. In einem solchen Fall hat das Spiel Buchstabenkette zugleich einen hohen Lerneffekt, da die jüngeren Teilnehmer neue Wörter kennenlernen. Geschult wird dabei zugleich die Fähigkeit schneller zu denken. Zu lange nämlich sollten die Spieler nicht überlegen, bis diese das entsprechende Wort aussprechen können, da dies äußerst hinderlich für den Fluss des Spiels ist. Um dies zu gewährleisten, kann der Leiter des Spiels ein Zeitlimit setzen, zum Beispiel, indem er bis drei zählt und dann spätestens das Wort gesagt sein muss.
Das Spiel Koffer packen
“Ich packe meinen Koffer” ist ein Wortspiel für die Konzentration, das ab zwei Personen gespielt werden kann. Ein Mitspieler beginnt dabei und sagt: „Ich packe meinen Koffer und nehme folgende Sachen mit …“ Jeder Mitspieler packt dann einen weiteren Gegenstand in den Koffer. Der folgende Spieler muss dann den Satz sagen und im Anschluss alle Gegenstände angeben, die schon im Koffer sind. Wenn er einen Fehler bei der Aufzählung macht oder einen Gegenstand vergisst, so scheidet der Mitspieler aus. Zum Behalten der einzelnen Gegenstände, kann der Spieler sich in der Fantasie eine passende Geschichte zu den Gegenständen ausdenken, in diesem Fall fällt das Aufzählen und das Erinnern leichter. Der erste Spieler sagt beispielsweise „Ich packe in meinen Koffer meine Zahnbürste ein“. Der nächste Mitspieler wiederholt jenen vom ersten genannten Gegenstand und fügt einen anderen dazu; zum Beispiel „Ich packe in meinen Koffer meine Zahnbürste und eine Jacke“. Der dritte Mitspieler hängt einen weiteren Gegenstand an. Ein Mitspieler, welcher bei der Aufzählung einen Gegenstand falsch sagt oder vergisst, scheidet aus. Der letzte Mitspieler, welcher übrigbleibt, der hat gewonnen.