Warum das Kreuzworträtsel der New York Times so beliebt ist
In fast jeder Zeitung oder Zeitschrift gibt es einen Teil mit Rätselaufgaben – ob Sudoku, ein Quiz oder ein ganz klassisches Kreuzworträtsel. Besonders die Leser der New York Times (NYT) scheinen Kreuzworträtsel zu lieben und das nicht ohne Grund: Seit mehr als 75 Jahren verblüfft das Kreuzworträtsel der NYT die Leser mit seinen cleveren Hinweisen und lässt sie aufjubeln, wenn sie endlich alle Kästchen ausgefüllt haben.
Das Kreuzworträtsel in der New Yorker Zeitung hat eine lange Geschichte und ist zu einem wichtigen Bestandteil der Zeitung geworden, der heute kaum noch wegzudenken ist. Doch warum sind solche Rätsel bei den Menschen so beliebt?
Wie du gleich sehen wirst, scheint es in der menschlichen Natur zu liegen, gerne knifflige Aufgaben zu lösen. Das erklärt, warum Knobelaufgaben und Denkspiele auch heute – in einer Zeit, in der es unendlich viele Möglichkeiten der Unterhaltung gibt – noch so beliebt sind.
Hier sind einige der Hauptgründe für die Beliebtheit des NYT-Kreuzworträtsels:
Kreuzworträtsel sind gut für die Gesundheit
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Lösen von Kreuzworträtseln gut für die geistige Gesundheit ist. Es kann nämlich das Gedächtnis und andere intellektuelle Fähigkeiten des Menschen verbessern. Menschen jedes Alters profitieren von solchen Denksportaufgaben, denn das Lösen von Rätseln hält den Geist aktiv. So kann das Lösen von Kreuzworträtseln das Gehirn ganze 10 Jahre jünger halten.
Wie wir Glücksspiel Begriffe und -Phrasen durch Kreuzworträtsel lernen
Ob du es glaubst oder nicht: Die Menschen lieben es, zu lernen. Damit ist nicht gemeint, dass wir uns gerne an den Schreibtisch setzen und Fakten auswendig lernen, so wie wir es während der Schulzeit taten. Menschen sind von Natur aus neugierig und streben immer nach neuem Wissen. Das erklärt auch, warum wir Rätsel mögen. Sie können uns neue Wörter beibringen.
In Kreuzworträtseln sind meist Begriffe von allen möglichen Themen gemischt oder es ist ein Thema vorgegeben, zu dem Unterbegriffe gesucht werden müssen. Es kann also durchaus vorkommen, dass du irgendwann einmal vor einem Kreuzworträtsel sitzt und überhaupt keine Ahnung von dem Thema hast.
Nehmen wir z. B. an, das Thema ist Glücksspiel. Wenn du dich damit nicht auskennst, wirst du vermutlich Glücksspiel Begriffe und -Phrasen recherchieren müssen, bevor du das Rätsel abschließen kannst. Glücklicherweise gibt es hierfür Glossare im Internet, die jeden Begriff einzeln erklären. Ehe du dich versiehst, bist du Experte in einem neuen Gebiet geworden.
Kreuzworträtsel sind entspannend
Wenn man ein Kreuzworträtsel macht, fokussiert man sich nur auf die zu lösende Aufgabe. Dadurch wird man gezwungen, auf eine gezielte, ruhige und methodische Weise darüber nachzudenken, ohne dass das, was man tut, Konsequenzen hat. Es ist also so etwas wie das geistige Äquivalent zu einem langen Spaziergang.
Kreuzworträtsel hinterlassen ein befriedigendes Gefühl
Das Lösen eines Kreuzworträtsels ist eine Reihe kleiner, wohlverdienter Erfolge. Denn jedes Mal, wenn man ein Wort herausfindet, ist das ein kleiner Triumph. Oftmals starrt man ziemlich lange auf einen Abschnitt des Kreuzworträtsels, um dann einen entscheidenden Durchbruch zu erzielen, der einen Dominoeffekt von Erfolgen auslöst. Jedes Mal, wenn das passiert, werden in unserem Gehirn Endorphine freigesetzt. Dabei handelt es sich um das sogenannte Glückshormon – und das macht bekannterweise süchtig.
Wann wurde das NYT-Kreuzworträtsel eingeführt?
Als Kreuzworträtsel in den 1920er Jahren aufkamen, rümpfte die NYT noch die Nase darüber. Im Jahr 1924 veröffentlichte die Zeitung eine Meinungskolumne, in der sie Kreuzworträtsel als eine primitive Art von Denkübung bezeichnete.
Was also hat sich geändert? Angeblich war es nach der Bombardierung von Pearl Harbor, als Lester Markel, der damalige Sonntagsredakteur der Zeitung, beschloss, dass das Land etwas Leichtsinn gebrauchen könnte, ob primitiv oder nicht. Das erste Rätsel erschien am Sonntag, dem 15. Februar 1942. Damit wurde die NYT zur ersten großen US-Zeitung, die ein Kreuzworträtsel veröffentlichte. Im Jahr 1950 begann die Zeitung, täglich ein Kreuzworträtsel zu veröffentlichen.
Das NYT-Kreuzworträtsel heute
Heute ist das Kreuzworträtsel weit über seine „primitiven“ Ursprünge hinausgewachsen. Es erscheint an sieben Tagen in der Woche mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad in der Zeitung. Das leichteste Rätsel erscheint montags und das Schwierigste samstags. Außerdem gibt es auch das größere Sonntagskreuzworträtsel, das im New York Times Magazine erscheint. Es ist zu einer wahren Ikone der amerikanischen Kultur geworden und es soll in der Regel genauso schwierig sein wie das Donnerstagsrätsel. Das tägliche Standard-Kreuzworträtsel hat eine Größe von 15 Feldern × 15 Feldern, während das Sonntagskreuzworträtsel 21 Felder × 21 Felder hat.
Natürlich musste die NYT auch mit der Zeit gehen. Deshalb bietet sie das Kreuzworträtsel nun auch online an. Tatsächlich gibt es sogar eine Videospieladaption des Kreuzworträtsels für den Nintendo DS. Dies beweist, wie beliebt das Rätsel heutzutage immer noch ist – und wenn man sich die obenstehenden Gründe ansieht, wird das wohl auch noch lange so bleiben.